In Frankreich ist die Blauzungenkrankheit wieder ausgebrochen. Wie das Pariser Landwirtschaftsministerium am vergangenen Freitag (11.9.) unter Berufung auf Analyseergebnisse der Behörde für Lebensmittelsicherheit (ANSES) mitteilte, handelt es sich bei dem auf einem Rinder- und Schafbetrieb im zentralfranzösischen Département Allier gemachten Fund um die Blauzungenkrankheit des Serotyps 8. Es seien bereits Maßnahmen ergriffen worden, um alle möglichen Risiken zur Ausbreitung der Krankheit vorzubeugen. Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll kündigte zudem an, dass diese Woche 1,3 Millionen Dosen an Impfstoff bereitstehen sollen. Am Donnerstag will der Ressortchef außerdem mit Branchenvertretern zusammenkommen, um finanzielle Maßnahmen zur Begleitung der betroffenen Tierhalter zu diskutieren. Schnelles Handeln sei unerlässlich, um die Auswirkungen gerade auf den Exportbereich zu begrenzen, betonte Le Foll.
Das Pariser Agrarressort wies darauf hin, dass in ganz Kontinentalfrankreich seit Dezember 2012 kein Fall von Blauzungenkrankheit mehr festgestellt worden sei. Der Serotyp 8 sei sogar seit 2010 nicht mehr in Frankreich aufgetreten und seit 2011 in keiner einzigen Region weltweit registriert worden.
Hierzulande war das Serotyp 8 erstmals im August 2006 festgestellt worden. Es breitete sich 2007 und 2008 über einen großen Teil des Bundesgebiets aus. Ganz Deutschland wurde als Restriktionszone für den Blauzungenkrankheits-Serotyp 8 ausgewiesen. Seit dem 17. November 2009 wurde jedoch kein Fall mehr verzeichnet. Mit Wirkung vom 15. Februar 2012 erklärte sich Deutschland als frei von der Blauzungenkrankheit. AgE
(16.09.2015)