Ein großes landwirtschaftliches Potential bescheinigt die Bundesregierung der Ukraine. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion stellt die Regierung fest, dass die Ukraine die Möglichkeit habe, über die Sicherung der eigenen Ernährung hinaus Agrargüter im größeren Umfang zu exportieren. Das Land könne einen erheblichen Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherung leisten.
Die Bundesregierung hat der Antwort zufolge keine Kenntnisse über Landverkäufe oder Verpachtungen in der Ukraine an ausländische Regierungen. Zwar verweist die Regierung auf Pressemeldungen aus dem Jahr 2013 über den beabsichtigten Verkauf von 3 Mio ha Agrarfläche aus dem Staatseigentum an China sowie eine etwaige Verpachtung landwirtschaftlicher Nutzflächen an Libyen. Ob es jedoch tatsächlich zum Abschluss gekommen ist, weiß man in Berlin nicht.
Laut Bundesregierung können nationale und internationale Agrarunternehmen aufgrund des ukrainischen Moratoriums für den Verkauf landwirtschaftlicher Nutzfläche lediglich Flächen pachten. Die Höchstdauer der Pachtverträge betrage 50 Jahre. Eine Pachtdauer von mehr als zehn Jahren sei selten. Etwa die Hälfte der Agrarflächen in der Ukraine werde von großen Agrarunternehmen bewirtschaftet. Die UkrLandFarming als größte Agrarholding bewirtschafte allein rund 670 000 ha. AgE
(12.02.2015)