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Auf mehr als 600 Mio Euro schätzt der Deutsche Bauernverband (DBV) die direkten Kosten, die sich nach gegenwärtigem Stand aus dem Russlandembargo für die heimische Landwirtschaft bislang ergeben haben. Das geht aus überschlägigen Berechnungen hervor, die der Verband in dieser Woche vorgelegt hat. Hinzu kämen indirekte Wirkungen, die sich insbesondere bei Obst, Schweinefleisch und Molkereiprodukte durch das höhere EU-Angebot in Form von Preisdruck niedergeschlagen hätten.
Laut Bauernverband sanken die deutschen Fleischexporte nach Russland von 333 Mio Euro im Jahr 2013 auf 35 Mio Euro im vergangenen Jahr. Die betreffenden Ausfuhren von Milch und Milchprodukten gingen im gleichen Zeitraum von 182 Mio Euro auf 87 Mio Euro zurück. Allein im Januar 2015 hätten sich die Verluste auf 22 Mio Euro gegenüber dem Jahresbeginn 2013 belaufen. Hochgerechnet auf das Jahr resultiere daraus ein Minus von rund 260 Mio Euro.
Lediglich auf etwa 1 Mio Euro veranschlagt der DBV dagegen den Rückgang der Exporte von Obst und Gemüse. In diesem Bereich sei allerdings von erheblichen indirekten Wirkungen auf die Preise auszugehen. Dies gelte etwa für Äpfel, nachdem vor allem polnische Ware auf den hiesigen Markt dänge. AgE
(20.04.2015)