Französische Schweinehalter beklagen fehlenden Mut in der Branche

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Angesichts einer seit Jahren sinkenden Schweinefleischproduktion und der aktuellen „Krise“ hat der Verband der französischen Schweinehalter (FNP) den fehlenden Mut innerhalb der Branche beklagt. Die Schweineerzeuger prangerten in einer Presseverlautbarung Mitte April außerdem die nachgelagerten Branchen an, die einer Niedrigpreisstrategie den Vorzug geben würden. Auf diese Weise werde den französischen Schweineproduzenten „eine einfache Sklavenrolle“ zugeschrieben.
Der FNP kritisierte auch die Notierungen für Schlachtschweine an dem für sie repräsentativen Versteigerungsmarkt Marché du Porc Breton (MPB), die sich zuletzt nicht ausreichend am Preisanstieg in Deutschland orientiert hätten. Während in Deutschland zuletzt ein Plus von 10 Cent je Kilogramm Schlachtgewicht (SG) verzeichnet worden sei, habe sich dieses in Frankreich im gleichen Zeitraum auf nicht einmal 3 Cent belaufen.
Unterdessen erklärte der geschäftsführende Eigentümer der Supermarktkette Leclerc, Michel-Édouard Leclerc, gegenüber der Zeitung „Ouest France“, dass er bereit sei, sich an einem Fonds zu beteiligen, der zur Unterstützung der Modernisierung der Betriebe, zur Förderung umweltfreundlicher Investitionen und einer qualitativen Verbesserung der Erzeugnisse dienen solle. Leclerc reagierte damit auf die vor kurzem von Schweinehaltern verursachten Beschädigungen an Supermärkten in der Bretagne und der harschen Kritik der Erzeuger, die den Preiskampf der Einzelhandelsunternehmen für ihre missliche Situation verantwortlich machen.
Leclerc wies darauf hin, dass im Bereich Fisch bereits in einen solchen Fonds eingezahlt werde, und warf die Frage auf, warum dies nicht auch im Segment Schwein getan werden könne. Allerdings müssten sich daran alle Akteure der Branche beteiligen, nämlich die futtermittelliefernden Getreideerzeuger, die Weiterverarbeitungsindustrie, der Staat und die Regionen. AgE (23.04.2015)
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