Geringere Fehlerquote bei EU-Agrarzahlungen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Der Europäische Rechnungshof (EuRH) hat im Hinblick auf den Gemeinschaftshaushalt zum neunten Mal in Folge unter dem Strich ein positives Zeugnis ausgestellt. Die Luxemburger Rechnungsprüfer stellten gestern fest, dass insbesondere in der Kohäsionspolitik und im Agrarbereich die geschätzte Fehlerquote bei den Zahlungen weiter zurückgegangen sei. Bezogen auf den gesamten EU-Haushalt nahm die Fehlerquote von 4,4 % im Jahr 2014 auf 3,8 % im vergangenen Jahr ab, was etwa 5,5 Mrd Euro entspricht.Im Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sank die Fehlerquote von 3,6 % im Jahr 2012 auf zuletzt 2,2 %.
Die für die Fehlerquote angestrebte Obergrenze von 2 % wird damit im Agrarbereich nahezu erreicht, bezogen auf den gesamten EU-Haushalt jedoch weiter deutlich übertroffen. Bei den geprüften Einnahmevorgängen habe man keine Fehler gefunden, erklärte der EuRH. Die Verwaltungsausgaben seien erneut der Bereich mit der niedrigsten Mängelquote gewesen. An Betrugsfällen stellten die Rechnungsprüfer bei 1 % der von ihnen untersuchten 1 200 Stichproben fest.
Die für den Haushalt zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Kristalina Georgieva, begrüßte die erzielten Fortschritte, mahnte aber noch weitere Verbesserungen an. Die EU-Mittel gehörten den Bürgern, und man sei es ihnen schuldig, dass jeder einzelne Euro „sinnvoll und den Vorschriften entsprechend“ ausgegeben werde, betonte die Bulgarin.
Georgieva wies darauf hin, dass die Mitgliedstaaten rund 80 % der EU-Haushaltsmittel verwalteten. Die Kommission setze daher auf bessere Verwaltungs- und Kontrollsysteme in den Ländern, damit diese Unregelmäßigkeiten frühzeitig aufdeckten, meldeten und berichtigten. So liefen sie auch nicht in Gefahr, Mittel zu verlieren, auf die sie Anspruch hätten, betonte die Kommissionsvizepräsidentin.
Die EU-Behörde geht laut Georgieva davon aus, dass mit der vorgeschlagenen Vereinfachung der Haushaltsordnung im Rahmen der Halbzeitüberprüfung des Mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) die Zahl der Fehler verringert und die Wirksamkeit der EU-Mittel noch verbessert werden können. AgE (16.10.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.

xs

sm

md

lg

xl