Copyright: Agrarkids
Gerade erst geboren und schon durstig, so sind wir kleinen Kälber. Damit wir groß und stark werden und Leistung bringen können, ist eine sofortige Versorgung mit hochwertiger Kolostral- oder Biestmilch entscheidend. Der Landwirt muss uns in den ersten Lebenswochen intensiv betreuen und beobachten. Nach der Geburt sind wir auf die richtige Milch angewiesen.
Diese wichtige Tränkeperiode wirkt sich auf unsere gesamte Entwicklung und Gesundheit aus. Doch nicht nur die Milch ist wichtig. Der Landwirt muss uns bald nach der Geburt strukturiertes Futter, Kraftfutter und Wasser anbieten, damit sich auch unsere Pansen optimal entwickeln. Kolostrum oder Biestmilch ist die beste Versorgung, die wir neu geborenen Kälber bekommen können. Sie enthält Immunglobuline zur Krankheitsabwehr sowie Vitamine und Mineralstoffe. Also alles, was für einen guten Start ins Leben notwendig ist. Ab der ersten Lebenswoche bekommen wir dann Transitmilch und ab der zweiten Woche gibt es Vollmilch bzw. Milchaustauscher. Entscheidend ist nicht nur, was wir zu trinken bekommen, sondern auch wie.
Jeder von uns hat seinen eigenen Eimer - wegen der Hygiene. Am liebsten mögen wir unsere Milch bei einer Temperatur von 39 °C. Unser Labmagen fasst nur 1,5 bis 2 Liter pro Mahlzeit, daher müssen wir dreimal am Tag mit dieser Menge getränkt werden. Der gesamte Milchbedarf liegt bei etwa 10 bis 20 % unserer Lebendmasse. Wichtig ist auch, dass die Sauger nur eine kleine Öffnung haben, damit wir nicht zu schnell trinken und
uns verschlucken oder Koliken bekommen. Daher sind Nuckeltränken bei der Milchgabe auch besser als offene Eimer. Je langsamer wir die Milch aufnehmen, umso mehr Speichel produzieren wir währenddessen und wir vertragen die Tränke besser. Neben
der Milch benötigen wir auch Wasser gegen den Durst zwischen den Mahlzeiten. Außerdem fördert Wasser die Entwicklung des Pansens und damit eine frühe Raufutteraufnahme. Damit wir gestärkt ins Leben starten können, sind also viele Dinge zu beachten!
Bei Sammeltränken können gleichzeitig mehrere Kälber getränkt werden. Der Landwirt hat eine einfache Kontrolle über seine Kälber, sodass Tiere, die ihre Tränke verweigern, schnell erkannt werden. Spezielle Nuckel sichern eine langsamere Milchaufnahme (für 3 L bis zu 10 Min.) und fördern die Speichelbildung und damit die Verträglichkeit der Tränke.
(14.10.2020)