„Grain Club“ warnt vor Gefährdung der Versorgung mit Eiweißfuttermitteln

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die unverändert große Bedeutung von Eiweißimporten für die deutsche Veredlungswirtschaft hat der „Grain Club“ in einem Positionspapier hervorgehoben und vor übersteigerten Erwartungen in Bezug auf eine mögliche Eigenversorgung mit Alternativen gewarnt. Wie der Geschäftsführer des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT) und Sprecher der im „Grain Club“ zusammengeschlossenen Branchenorganisationen, Dr. Hermann-Josef Baaken, bei der Vorstellung des Papiers gegenüber AGRA-EUROPE erklärte, wird die aktuelle Diskussion um die Eiweißversorgung der deutschen Tierhaltung maßgeblich von zwei Aspekten geprägt. Dies sei auf der einen Seite die andauernde Debatte um den Import gentechnisch veränderter Organismen (GVO), andererseits aber auch die zunehmend thematisierte Verantwortung der westlichen Industrienationen gegenüber den Ländern, aus denen die Erzeugnisse stammten. Mit einer Stärkung der Produktion von Eiweißpflanzen im Inland solle der Anteil der als problematisch empfundenen Importe zurückgedrängt werden.
Nach Darstellung Baakens stehen allerdings in Deutschland bis auf weiteres keine Alternativen für einen vollständigen Schwenk in der Eiweißversorgung zur Verfügung. Dies gelte insbesondere für Leguminosen und andere Eiweißträger, die absehbar weder in den benötigten Mengen noch Qualitäten angebaut werden könnten, um den bundesweiten Bedarf auch nur annähernd zu decken, erläuterte der „Grain Club“-Sprecher. So gehe selbst das Bundeslandwirtschaftsministerium davon aus, dass mittel- bis langfristig bestenfalls ein Fünftel des deutschen Soja-Imports über heimische Alternativen kompensiert werden könne. Es sei daher ein Trugschluss, anzunehmen, Import-Soja „einfach so“ ersetzen zu können, warnte Baaken.
In seinem Positionspapier fordert der „Grain Club“ die Politik dazu auf, die Agrarforschung zur Stärkung der heimischen Eiweißproduktion voranzutreiben, Rechtssicherheit im Umgang mit GVO-Importen zu schaffen und stabile politische Rahmenbedingungen für die Biokraftstoffherstellung zur Stärkung der heimischen Rapserzeugung und seiner Koppelprodukte zu gewährleisten. AgE (21.05.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.

xs

sm

md

lg

xl