Häusling: Milchmengenreduzierung wird nur „halbherzig angepackt“

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Das vom Agrarrat gestern beschlossene Hilfspaket für die Milchbauern geht den Befürwortern einer staatlich herbeigeführten Angebotsdrosselung nicht weit genug. Der Agrarsprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europaparlament, Martin Häusling, beklagte heute, dass das von EU-Agrarkommissar Phil Hogan angestrebte Ziel, die Milchmenge um 2 Mio l pro Jahr zu senken, nur „halbherzig angepackt“ werde. Diese Menge entspreche gerade Mal einem Drittel der Milch, die die EU-Milchbauern seit dem Ende der Milchquote im April 2015 pro Jahr mehr erzeugt hätten.
Der agrarpolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament, Albert Deß, bezeichnete die Maßnahme zur Reduzierung der Milchproduktion zwar als sinnvoll, bedauerte jedoch gleichzeitig, dass es im Kommissionspaket keine greifbaren sofortigen Maßnahmen zur Milchmengenregulierung gebe. Deß sprach sich erneut für eine dauerhafte Wiedereinführung der Butterfettstützung aus. Damit könnte Palmfett ersetzt werden, das aus Drittstaaten importiert und unter, zum Teil, fragwürdigen ökologischen Bedingungen produziert werde.
Der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, erklärte, es sei zwar zu begrüßen, dass mit Teilen des Hilfspakets überhaupt eingestanden werde, dass es notwendig sei, den Markt von der Angebotsseite her zu entlasten. Aber auch Krisenmaßnahmen, die in die richtige Richtung gingen, würden, wenn sie - wie in diesem Fall - unzureichend und viel zu spät umgesetzt würden, „keinen Milchbetrieb, der in der aktuellen Krise auf der Kippe steht, retten“. AgE (20.07.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.

xs

sm

md

lg

xl