Kanada

Im Land der Grizzlys und Indianer

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Ich heiße Katrin Fritsch, bin 40 Jahre alt und lebe in Montreal (Kanada). Montreal liegt im Osten des riesigen Landes und ist mit rund vier Millionen Einwohnern die größte Stadt. Damit ist sie vergleichsweise so groß wie Berlin. Vor etwa 14 Jahren bin ich zusammen mit meinem Mann nach Montreal gezogen. Mittlerweile haben wir vier Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren. Sie wachsen dreisprachig auf, denn in der Provinz Quebec spricht man sowohl englisch als auch französisch – auch in der Schule. Und zu Hause sprechen wir deutsch. Seit zwei Jahren arbeite ich für Lemken Canada, eine Tochtergesellschaft von Lemken in Deutschland. Das war für mich besonders reizvoll, weil Alpen am Niederrhein nicht nur Sitz der Firma ist, sondern auch meine Heimatstadt. Meine Aufgabengebiete sind sehr vielseitig, da ich die einzige Bürokraft in unserer Firma bin. Ich decke alle Bereiche der Verwaltung ab, da ist kein Tag wie der andere. So halte ich zum Beispiel unser Verkaufsteam mit Informationen über verfügbare Maschinen auf dem Laufenden oder organisiere Messen. Die Vielseitigkeit in meinem Job, der ständige Kontakt mit Menschen und die Zusammenarbeit mit Deutschland sind die schönsten Seiten meiner Arbeit.
Landwirtschaft ist anders
Landwirtschaft in Kanada ist anders als ihr sie in Europa kennt. Zwar spielt auch hier Getreide eine überragende Rolle auf den Äckern. Allerdings gibt es kein Wintergetreide, denn unsere Felder sind aufgrund der harten Winter zwischen Mitte November bis Mitte April nicht zu bearbeiten. Deshalb säen wir auch den Raps, der in Kanada durchaus weit
verbreitet ist, erst im Frühjahr. Das könnt ihr euch bestimmt gut vorstellen, wenn ich euch sage, dass die Temperaturen im Winter bis auf minus 30 Grad Celsius absinken. Die Felder sind in den Wintermonaten immerzu mit einer vereisten Schneedecke versehen.
Das hat aber für die Landwirtschaft auch Vorteile: Der Boden kann sich über den Winter „erholen“. Das trägt zur Lockerung der Bodenstruktur bei und tötet jegliches Unkraut und Ungeziefer ab. Wir finden unsere Felder im Frühjahr sehr rein wieder. Dadurch fällt auch die Saat leicht. Wie ihr vielleicht schon einmal gehört habt, sind in Nordamerika die Straßen breiter. Das hat gute Gründe, denn auch die Traktoren sind hier sehr groß und echte PS-Riesen. Weil auch die Felder viel größer sind als ihr sie kennt, arbeiten wir mit sehr breiten Maschinen für die Saatbettvorbereitung und für die Aussaat selbst. Dadurch werden die Farmer schnell mit ihren Arbeiten fertig. Das ist nicht nur mit Blick auf
Arbeitszeit und Kosten günstig. Schnelligkeit ist noch aus einem anderen Grund wichtig: Um dem Korn eine maximale Vegetationszeit zu gewährleisten müssen wir möglichst früh säen, sobald es die Bodenbeschaffenheit erlaubt. Im Herbst dürfen wir eine rechtzeitige
Ernte nicht verpassen, denn der Winter bricht schnell herein. Ein wahrer Marathon mit der Zeit im Takte der Natur! Das ist in Kanada nicht anders als bei euch.
DAS IST KANADA!
Kanada ist nach Russland das zweitgrößte Land der Erde. Es ist einfach riesig! Im Vergleich zu seiner Fläche ist es mit nur 35 Millionen Einwohnern aber nur sehr dünn besiedelt. Hier leben lediglich drei Einwohner pro Quadratkilometer (zum Vergleich: in Deutschland leben durchschnittlich etwa 226 Einwohner pro Quadratkilometer). Das bedeutet auch, dass es hier viel unbesiedelte Natur gibt. Die Landwirtschaft hat eine große Bedeutung. Deshalb gehört Kanada weltweit zu den größten Exportländern landwirtschaftlicher Güter (Export heißt: Verkauf ins Ausland). Zu etwa 80 Prozent wird
Landwirtschaft im Westen des Landes betrieben, in den sogenannten Prärien. Dort ist das Land sehr fruchtbar und flach; die Felder sind weiter als das Auge reicht. Große Teile von Kanada liegen aber auch weit im kalten Norden. Dort heißt die nahezu unbewohnte Landschaft Tundra – nicht einmal Bäume können hier wachsen. Im Süden des Landes, entlang der Grenze zu den USA, liegen große Seen und fast alle großen Städte. Und noch etwas ist Kanada: Die Menschen hier sind sehr freundlich und zuvorkommend. Man wird immer freundlich empfangen und jeder darf sein, wie er ist - unabhängig von Herkunft oder Glaube.


Den gesamten Artikel zum Ausdrucken findet ihr hier.


(26.11.2019)
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