Kaum noch Wachstum am EU-Fleischmarkt

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Die Fleischproduzenten in der Europäischen Union müssen sich in der nächsten Dekade auf ein deutlich geringeres Wachstum ihres Wirtschaftssektors einstellen. Davon geht zumindest die EU-Kommission in einem kürzlich veröffentlichten Marktausblick bis zum Jahr 2026 aus. Mit den im Prognosemodell zugrundegelegten makroökonomischen Annahmen erwarten die Analysten, dass die Fleischerzeugung in der Gemeinschaft in den nächsten zehn Jahren lediglich um 450 000 t oder 1 % oder auf 47,5 Mio t zunehmen wird.
Der Pro-Kopf-Verbrauch soll in der alten EU-15 - auch wegen der gesellschaftlichen Diskussion um das Fleisch - um durchschnittlich 600 g sinken und nur noch in den seit 2004 beigetretenen Mitgliedstaaten der EU-13 wachsen. Allerdings dürfte die international weiter zunehmende Nachfrage zu einem moderaten Anstieg der EU-Fleischexporte um 3 % auf 4,9 Mio t führen.
Bei den verschiedenen Fleischarten erwarten die Brüsseler Experten nur für Geflügel eine gewisse Marktdynamik. Vergrößerte Produktionskapazitäten vor allem in der EU-13 sollen das Geflügelfleischaufkommen bis 2026 um 5,1 % auf gut 15,0 Mio t steigen lassen. Zudem sollen der Verbrauch des preisgünstigsten Fleischs im Prognosezeitraum um jährlich 0,3 % zulegen und die Exporte um 1,4 % pro Jahr wachsen und 2016 bei 1,7 Mio t liegen. Allerdings dürften die Preise in den nächsten Jahren aufgrund der internationalen Konkurrenz schwächer tendieren, und die Folgen der Geflügelpest in der EU sind in der Vorausschau noch nicht berücksichtigt.
Für Schweinefleisch geht die EU-Kommission von weitgehend stabilen Verhältnissen aus. Die Erzeugung dürfte 2026 mit 23,9 Mio t gut 1 % über dem Niveau von 2016 liegen, und der Verbrauch im Binnenmarkt wird voraussichtlich ebenfalls moderat zunehmen. Im Rinderbereich wird dagegen in der nächsten Dekade mit einem Abbau der Kuhbestände gerechnet, weshalb die Rindfleischerzeugung gegenüber 2016 um gut 7 % auf 7,5 Mio t sinken soll. Den Verbrauch sehen die Analyten ebenfalls rückläufig, während die Importe - nicht zuletzt auch wegen des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Kanada (CETA) - in den nächsten zehn Jahren um insgesamt 14 % auf 355 000 t steigen sollen. AgE (14.12.2016)
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