An der Spitze des österreichischen Landwirtschaftsministeriums kommt es zu einem Wechsel. Die ehemalige ÖVP-Europaabgeordnete Elisabeth Köstinger, die vor wenigen Wochen zur Nationalratspräsidentin gewählt worden war, wechselt in die neue Regierung und wird zuständig für die Themen Landwirtschaft und Umwelt sowie Tourismus. Zwischenzeitlich hatte es in Wien geheißen, dass die Umweltthematik in ein von der FPÖ geführtes Superministerium wandern solle, gemeinsam mit den Zuständigkeiten für Verkehrs- und Infrastrukturfragen. Nun muss sich der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer von der FPÖ mit einem Ministerium für Infrastruktur und Verkehr begnügen.
Köstinger (39) löst als neue Agrarressortchefin ihren Parteikollegen Ändra Rupprechter ab, der im Dezember 2013 das Amt des Bundesministers für Land-, Forst-, Umwelt und Wasserwirtschaft übernommen hatte. Für den ländlichen Raum engagierte sich die studierte Kommunikationswissenschaftlerin bereits in jungen Jahren. Aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Granitztal, war sie für die Landjugend von 2002 bis 2006 als Bundesleiterin tätig. Von 2007 bis 2012 stand sie außerdem der Jungbauernschaft als Bundesobfrau vor.
Dem Europaparlament gehörte die Kärtnerin von 2009 bis dieses Jahr an. Sie fungierte dort als Parlamentarische Geschäftsführerin und Delegationsleiter-Stellvertreterin der ÖVP-Delegation und war Mitglied im Landwirtschaftsausschuss, außerdem im Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter sowie stellvertretendes Mitglied im Umweltausschuss. Von Mai 2017 bis zur ihrer Wahl zur Nationalratspräsidentin war sie Generalsekretärin der ÖVP. In dem der Volkspartei zugeordneten Österreichischen Bauernbund hat Köstinger das Amt der Vizepräsidentin inne. AgE
(18.12.2017)