Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine Forderung nach einer Überprüfung des Nitratmessstellennetzes und einer genauen Abgrenzung sensibler Gebiete im Rahmen des Düngerechts bekräftigt. Die präzise und regional differenzierte Darstellung der Grundwasserqualität sei sowohl das Fundament einer zielgerichteten Düngepolitik als auch "ein wichtiger Baustein für die Akzeptanz des Gewässerschutzes in der Landwirtschaft", betont DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken in einem Schreiben an die Amtschefs der Länder.
Darin bezeichnet Krüsken ein differenziertes Vorgehen bei der Umsetzung verschärfter Düngeauflagen als "zwingend erforderlich". Keinesfalls kollidiere dies mit europäischen Vorgaben, sondern werde von der EU-Kommission sogar angeregt und unterstützt.
Im Rahmen der anstehenden Novelle der Düngeverordnung seien die Länder gefordert, anstelle der "roten Grundwasserkörper" die Einzugsgebiete der "roten Messstellen" als Maßstab und Grundlage für weiterführende Regelungen der Düngung heranzuziehen. Alternativ würde laut Krüsken eine verpflichtende Binnendifferenzierung im Rahmen der Düngeverordnung zu einer angemessenen Fokussierung der Maßnahmen führen. Ein Verzicht auf eine Binnendifferenzierung, wie er von einigen Ländern gefordert werde, würde seiner Auffassung nach nicht nur zu einer Übermaßregelung führen, sondern auch zu Lasten der Genauigkeit beim Grundwasserschutz gehen.
Der Generalsekretär appelliert an die Amtschefs, ein "konzertiertes Messstellen-Überprüfungsprogramm" auf den Weg zu bringen. Zum einen müsse das Messnetz breiter und repräsentativer werden. Zum anderen gebe es Informationen, dass in vielen Regionen die Zahl der nutzbaren Messstellen weitaus größer sei als im aktuell genutzten Messnetz. AgE
(15.01.2020)