Die Länderagrarminister zeigen sich unzufrieden mit dem schleppenden Fortgang der Verhandlungen über eine Revision der EU-Ökoverordnung. Bei ihrer Herbstkonferenz heute in Rostock forderten die Ressortchefs den Bund auf, sich für einen Abschluss des Trilogs noch unter slowakischer EU-Ratspräsidentschaft einzusetzen. Sollte dies nicht zu erreichen sein, soll der Bund nach dem Willen der Länder sinnvolle Verbesserungen etwa zur Verwendung von ökologisch erzeugtem Saatgut oder zur Öko-Legehennenhaltung in die Verordnung integrieren.
Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner verwies auf eine erhebliche Verunsicherung in der gesamten Biobranche, die die mühsamen Verhandlungen in Brüssel verursachten. Sein niedersächsischer Amtskollege Christian Meyer erteilte erneut einer Totalrevision eine Absage. Vor allem dürfe man umstellungswillige Landwirte nicht in der Luft hängen lassen. Sollte bis Ende dieses Jahres keine Klarheit herrschen, müsse der Bund für ein Ende der Revision eintreten.
Zurückhaltend zu der Forderung äußerte sich der Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Hermann Onko Aeikens. Eine Entscheidung, die Verhandlungen zu verlassen, müsse gut überlegt sein, denn, so Aeikens gegenüber AGRA-EUROPE, dann verhandeln die anderen weiter, aber ohne uns. AgE
(12.09.2016)