Preisexplosion bei Butter kommt bei Bauern nicht an

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Ungeachtet der jüngsten Preisexplosion bei Butter rechnet der Deutsche Bauernverband (DBV) bei den Erzeugerpreisen für Milch in den nächsten Monaten allenfalls mit moderaten Aufschlägen. Der Verband wies heute darauf hin, dass die Erlöse für Produkte mit längerer Haltbarkeit wie Butter, Milchpulver und Kondensmilch nur etwa ein Viertel des Erzeugerpreises für Rohmilch ausmachen. Demzufolge könne die Preisentwicklung bei Butter nicht „eins zu eins“ auf den Milcherzeugerpreis übertragen werden.
Trotz der belebenden Impulse vom Butter- und Käsemarkt wirkten die anhaltend schwachen Preise auf der Proteinseite und hier vor allem beim Magermilchpulver weiter dämpfend auf Milcherzeugerpreise, betonte der DBV. Es sei deshalb vor diesem Hintergrund nicht davon auszugehen, dass die Rohmilchpreise „in den Himmel wachsen“. Wahrscheinlicher sei vielmehr ein moderater Anstieg der Milchauszahlungspreise für die Milchbauern.
Dieser Preisanstieg ist nach Darstellung des Bauernverbandes aber auch dringend notwendig, um die finanziellen Verluste der beiden vergangenen Jahre ausgleichen zu können. Derzeit erhielten die Milchbauern im Schnitt einen Milchpreis von rund 33 ct/kg. Für die kommenden zwölf Monate könnten sich Marktakteure zudem an den Warenterminmärkten einen Milchpreis in Höhe von umgerechnet etwa 37 ct/kg absichern.
Die aktuelle Entwicklung der Butterpreise mit Schwankungen von bis zu 100 % innerhalb eines Jahres verdeutlichen laut DBV die starken Volatilitäten auf dem Milchmarkt. Damit blieben zunehmende Preisschwankungen eine zentrale Herausforderung für die Milchbauern und Molkereien und deren privatwirtschaftliches Risikomanagement. Die Politik sieht der Bauernverband weiter in der Pflicht, das bestehende untere Sicherheitsnetz aus Intervention und privater Lagerhaltung sowie der Direktzahlungen für zukünftige Marktschwankungen zu erhalten und zu optimieren. AgE (12.07.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.

xs

sm

md

lg

xl