Beim Anbau und der Verwendung von Raps gibt es weiterhin Forschungs- und Optimierungsbedarf. Das wurde beim Zukunftsforum der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) deutlich, das gestern in Berlin stattfand. Der UFOP-Vorsitzende Wolfgang Vogel verwies auf nötige Absatzperspektiven für Rapsextraktionsschrot, für Körnerleguminosen sowie für Rapsöl in der Humanernährung und zur energetischen Nutzung. Gleichzeitig warf er der Politik vor, oftmals nur innerhalb einer Legislaturperiode zu denken und zu handeln. Gleichwohl räumte Vogel ein, dass die in Brüssel beschlossenen Richtlinien oder auch Grundsatzentscheidungen für eine langfristige Ausrichtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Beispiel in der Klimaschutzpolitik einen großen Einfluss hätten.
Bereits zur UFOP-Mitgliederversammlung hatte Vogel verpasste Chancen bei der Reform der europäischen Biokraftstoffpolitik beklagt. Die inzwischen international verankerten Anforderungen an die Nachhaltigkeitszertifizierung würden von der EU-Kommission und der Politik noch nicht ausreichend anerkannt. Der UFOP-Vorsitzende stellte klar, dass im Falle des Auslaufens der Biokraftstoffe der ersten Generation auch die nachfolgenden Generationen praktisch tot seien. Eine Weiterentwicklung auf der Basis der ersten Generation sei die Strategie der Zukunft. Auch Reststoffe hätten einen Preis, der oft schöngerechnet werde.
Prof. Bernhard Schäfer von der Fachhochschule Südwestfalen stellte unter anderem die Vorzüge der Fruchtfolge heraus und verwies auf die nötige Unterstützung der Züchtung, um den Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln zu verringern. Prof. Jürgen Krahl von der Hochschule Coburg sprach sich für eine weitere Diversifizierung der Biokraftstoffe aus. Nach seiner Ansicht sollten nicht nur die Motoren immer weiterentwickelt werden, sondern auch die Kraftstoffe. AgE
(27.09.2015)