Bundeslandwirtschaftsminister Christian SCHMIDT hat sich klar zur Energiewende bekannt und dabei den Beitrag der Bioenergie zu deren Gelingen besonders hervorgehoben. Beim Parlamentarischen Abend vom Bundesverband BioEnergie (BBE) wies Schmidt gestern in Berlin darauf hin, dass die Bioenergie Wertschöpfung in ländliche Gebiete gebracht habe und heute bundesweit rund 120 000 Menschen Arbeit biete. Trotzdem sei dieser Zweig der Energiewende in den vergangenen Jahren beispielsweise über die Tank-Teller-Diskussion oder Kampfbegriffe wie Vermaisung in ein negatives Licht gerückt worden. Biomasse und Bioenergie sind laut Schmidt derzeit jedoch als grundlastfähige und speicherbare Energiequelle einfach unverzichtbar. Sie dürften daher nicht auf dem Altar kurzfristiger Trends geopfert werden.
Dies bedeutet dem Minister zufolge jedoch auch, dass berechtigte Sorgen und Probleme in Bezug auf die erneuerbaren Energien ernstgenommen und korrigiert werden müssen. Mit der Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) habe die Bundesregierung beispielsweise auf den Kostenanstieg im Zuge der Energiewende reagiert, so der CSU-Politiker. Nun gelte es, mit dem für 2017 geplanten Ausschreibungsmodell praktikable Wege für eine noch bessere Marktausrichtung der regenerativen Energien zu finden.
In Bezug auf die Bioenergie sieht Schmidt in diesem Zusammenhang noch erhebliches Potential beim Ausbau der erneuerbaren Wärmegewinnung und der stärkeren Nutzung der Pufferwirkung von Biomasse für mehr Versorgungssicherheit. Angesichts dieser Perspektiven bleibe die Bundesregierung bei ihrem positiven Ansatz für die Bioenergie und ihre vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, versicherte der Minister. Wichtig sei jedoch, auch bei dieser erneuerbaren Energiequelle den Anpassungsbedarf kontinuierlich zu diskutieren und die Bioenergie auf diese Weise zukunftsfest zu machen. AgE
(08.05.2015)