Getreidestroh stellt einen pflanzlichen, wirtschaftseigenen Dünger mit beachtlichen Nährstoffgehalten - besonders an Kalium (100 bis 150 kg/ha K2O bei 100 dt Weizenstroh) - dar. Seine sinnvolle und auch schadlose Verwertung ist von großer Bedeutung. Die bei der Getreideernte auf dem Feld verbleibende Strohmenge wird mit etwa 80 Prozent des Kornertrages kalkuliert, d.h. 80 dt/ha Kornertrag hinterlassen ungefähr 65 dt/ha Stroh. Hohe Erträge sind deshalb auch gleichbedeutend mit großen Strohmengen, die oft ein Problem darstellen. Damit es für die Folgekultur nicht störend wirkt, müssen sich nach der Ernte alle Bemühungen darauf konzentrieren, dass eine zügige Strohumsetzung im Boden erfolgen kann.
Stroh besteht vor allem aus Cellulose. Es enthält nur etwa 0,5 Prozent Stickstoff (N) und besitzt ein Verhältnis zwischen Kohlenstoff (C) und Stickstoff von 80:1. Die Bodenmikroorganismen haben beim Aufbau ihrer Körpersubstanz einen hohen N-Bedarf, der von einem C/N-Verhältnis von
Zur Strohdüngung eignen sich sowohl Gülle/Gärrückstand als auch Mineraldünger. Besonders geeignet sind dafür N-Flüssigdünger, wie z.B. PIASAN® 28, da sie das Stroh gleichmäßig benetzen. Das C/N-Verhältnis wird auf ein Niveau angehoben, das einen zügigen mikrobiellen Abbau sicherstellt. In diesem Fall soll nicht der Boden sondern das Stroh in direkten Kontakt mit dem N-Dünger gelangen. Die Menge wird mit etwa ein Kilogramm N je pro Dezitonne Stroh kalkuliert. Im Boden nach der Ernte verbleibende Restmengen an leicht verfügbarem Stickstoff und aus der Mineralisation sollten unbedingt berücksichtigt werden. Dies sollte bei der 2015 in vielen Regionen trockenheitsbedingt schlechten N-Verwertung insbesondere der späten N-Gaben unbedingt berücksichtigt werden. Bei hohen N-Bilanzüberschüssen und guten Mineralisierungsbedingungen sollte auf eine zusätzliche N-Gabe verzichtet oder diese zumindest deutlich reduziert veranschlagt werden. Der beste biologische Abbau wird erzielt, wenn das Stroh unmittelbar nach der Düngerausbringung in den Boden eingearbeitet wird (bei Gülle innerhalb von vier Stunden). Damit werden beste Voraussetzungen für die Entwicklung und Ertragsbildung der Folgekultur geschaffen.