Die Dialogbereitschaft der Tierhalter hat der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Werner Schwarz, bekräftigt. Wir Bauern wollen in der Tierhaltung den Weg der Veränderungen und der Weiterentwicklung mit Perspektive weitergehen und im Einklang mit gesellschaftlichen Vorstellungen vorhandene Herausforderungen und Zielkonflikte lösen, sagte Schwarz beim heutigen Fachforum Landwirtschaft der Zeitung Der Tagesspiegel in Berlin. Dazu gehöre auch der ehrliche und offene Dialog mit den Kritikern der modernen Nutztierhaltung.
Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein betonte zugleich die große wirtschaftliche Bedeutung der Tierhaltung für die deutsche Landwirtschaft. Jede zweite Bauernfamilie lebe heute mit und von ihren Tieren. Die Tierhaltung werde somit in der Verantwortung für das Wohl der Tiere und für das technisch wie ökonomisch Machbare weiterentwickelt.
Der Vizepräsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Philipp Schulze Esking, bekannte sich zu dem Ziel, dass Deutschland bei den Haltungsbedingungen für die Tiere weltweit führend werde. Erreichbar sei dieses Ziel jedoch nur im Konsens mit Wissenschaft, Politik und der Mehrheit der Gesellschaft.
Die Vorschläge und Vorstellungen der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen müssen wirtschaftlich umsetzbar sein, ansonsten wird die Tierhaltung in Deutschland unter den Bedingungen des weltoffenen, internationalen Lebensmittelmarktes im Wettbewerb geopfert werden, warnte Schulze Esking. Die Verantwortung der hiesigen Landwirte und ihr Einfluss auf die Haltung von Nutztieren gingen dann verloren, wie wir dies bei der Flüssigeiproduktion bereits erleben. AgE
(26.10.2017)