Die Mäster in Deutschland und in anderen Ländern der Europäischen Union können sich über weiter steigende Schlachtschweinepreise freuen. Möglich macht dies ein im Vergleich zur Nachfrage nur begrenzt verfügbares Angebot schlachtreifer Tiere und der flotte Chinaexport. Vor diesem Hintergrund hob die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) heute ihre nationale Notierung um 3 Cent auf 1,60 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) an; das ist das höchste Niveau seit September 2014. Seit Anfang Mai dieses Jahres hat der deutsche Leitpreis um 32 Cent/kg oder 25 % zugelegt.
In anderen EU-Staaten sind laut Marktbeteiligten diese Woche ebenfalls weiter anziehende Notierungen zu erwarten. In Frankreich soll der inländische Fleischabsatz durch die positiveren Wetteraussichten Impulse erhalten haben, weshalb sich schlachtreife Tiere dort gut vermarkten lassen. Am Marché du Porc Breton wird deshalb für die morgige Notierung ein Anstieg zwischen 2 Cent/kg und 3 Cent/kg SG erwartet.
Um denselben Betrag, jedoch bezogen auf das Kilogramm Lebendgewicht, dürften die Schlachtschweinepreise in Spanien steigen. Dort fällt das Angebot am Lebendmarkt kleiner als die Nachfrage aus; vor allem schwerere Schweine für den Teilstückexport nach China sind dort gesucht. In Belgien gehen die Schlachtgewichte der nur begrenzt verfügbaren Schlachttiere stetig zurück; die Danisgruppe könnte morgen ihren Preis um 2 Cent/kg LG anheben. In Italien wird ein ähnliches Notierungsplus erwartet. AgE
(23.06.2016)