Der Landesteil Westfalen ist jetzt von der Europäischen Union als frei vom Bovinen Herpesvirus Typ1 (BHV1), dem sogenannten Rinderherpes, eingestuft worden. Wie das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium mitteilte, wurde heute im Bundesanzeiger der EU-Beschluss zur Anerkennung der drei westfälischen Regierungsbezirke als vom Rinder-Herpesvirus-1 freie Regionen bekanntgemacht. Nach Jahren intensiver Bekämpfung sei für Westfalen jetzt das Ziel erreicht worden, die Infektion durch das Virus offiziell zu tilgen.
Das Ministerium wies darauf hin, dass mit der Anerkennung der BHV1-Freiheit durch die EU kostspielige Auflagen für die Vermarktung von Rindern in andere seuchenfreie Gebiete in Deutschland entfielen. Das seien inzwischen alle Bundesländer bis auf Schleswig-Holstein und Hamburg sowie die beiden Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln. Zudem entstünden Marktvorteile beim Verkauf von BHV1-freien Tieren in andere Mitgliedstaaten und Drittländer.
Das Düsseldorfer Agrarressort empfiehlt allerdings den Landwirten in Westfalen, weiterhin auf ihre Biosicherheit zu achten und nur Rinder mit BHV1-Bescheinigung einzustallen. Dadurch werde der eigene Status nicht gefährdet und sichergestellt, dass neu zugekaufte Rinder aus einem seuchenfreien Betrieb stammten. Derzeit ebenfalls noch nicht frei von BHV1 seien die Länder Frankreich, Luxemburg und Belgien, aus denen Rinder nach Nordrhein-Westfalen kommen könnten. AgE
(20.07.2016)